Ein Leitfaden Für Deinen Besuch Des Antelope Canyon
Der Antelope Canyon ist wegen seiner außergewöhnlichen Schönheit eines der begehrtesten Reiseziele der Welt, und der Zugang zu diesem Naturwunder ist nur mit einem Navajo-Führer möglich. Hier erfährst Du, wie Du diesen außergewöhnlichen Ort besuchen kannst.
Der Antelope Canyon ist anders als alle anderen Schluchten auf der Welt. In der Mittagszeit, wenn die Sonne scheint, dringen Lichtstrahlen in den Canyon ein und beleuchten die orange-goldenen Sandsteinwände. Der Effekt ist fast surreal – und Fotografen kommen aus aller Welt, um diese Schönheit einzufangen.
Der Besuch des Antelope Canyon ist jedoch nicht so einfach, denn man kann nicht einfach zu einem Parkplatz fahren und zum Eingang zu gehen. Wir zeigen Dir, wie man einen Navajo-Führer bucht und wie man das stets wechselnde Licht am besten fotografiert.
Die Anreise zum Antelope Canyon
Der Antelope Canyon, der über Millionen von Jahren durch Erosion entstanden ist, ist Teil des Lake Powell Navajo Tribal Park, der 10 Minuten östlich von Page nahe der Grenze zwischen Arizona und Utah liegt. Obwohl es sich um einen einzigen Slot Canyon handelt, gibt es innerhalb des Parks zwei Stellen, die Du besuchen kannst, den Upper Antelope Canyon und den Lower Antelope Canyon.
Der Upper Antelope Canyon ist ebenerdig, hat weniger als 2 % Gefälle und ist der beliebtere der beiden Canyons.
Zum Lower Antelope Canyon muss man mehrere Treppen und Leitern hinunter (und wieder hinauf) klettern.
Von Phoenix aus dauert die Fahrt nach Norden zum Antelope Canyon etwa viereinhalb Stunden. Dort angekommen, kann die Tour bis zu zwei Stunden dauern, wenn man das Parken, die Fahrt dorthin und die tatsächliche Zeit in den Canyons einrechnet. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Besucher dafür, mindestens eine Nacht in der Region zu übernachten (siehe "Übernachten").
Die meisten Touren beginnen in Page oder am Eingang des Parks am Highway 98. Du solltest mindestens 15 Minuten vor der abgesprochenen Zeit dort sein.
Die Grundlagen
DIE BESTE REISEZEIT
Der Antelope Canyon ist das ganze Jahr über geöffnet. Die meisten Gäste besuchen den Canyon jedoch an den Wochenenden zwischen März und Oktober, wenn die Lichtschächte erscheinen. Dadurch sind die Menschenmassen dann am größten, was es schwierig machen kann, das perfekte Foto zu schießen.
In der Nebensaison von November bis Ende Februar und vor allem im Januar sind die Preise günstiger, die Besucherzahlen geringer und die Aussicht immer noch fantastisch.
Auch wenn es selten vorkommt, kann der Antelope Canyon an Tagen mit starkem Regen oder Schnee geschlossen werden. Dies ist eher von Juni bis September der Fall, während der Monsunzeit in Arizona.
WAS DU BENÖTIGST
Für den Besuch des Upper oder Lower Antelope Canyon benötigst Du eine vorherige Reservierung bei einem autorisierten Navajo-Führer. Buche vor Deinem Besuch online, da die Touren oft schon Wochen im Voraus ausverkauft sind. Außerdem benötigst Du:
- Eine Genehmigung, die jedoch in der Regel in der Gebühr für den Führer enthalten ist (siehe unten).
- Gute Wanderschuhe, insbesondere für den Lower Antelope Canyon.
- Weitere Informationen findest Du unter "Was Du mitbringen solltest" weiter unten.
DIE KOSTEN
Bis vor kurzem variierten die Kosten erheblich, je nachdem, ob man eine Besichtigungstour oder eine Fototour buchte. Der Stamm hat jedoch das Angebot an Fototouren reduziert, da sie häufig zu Engpässen führen, weil die Fotografen mit ihren Stativen mehr Zeit mit dem Einrichten der Kameras verbringen.
Die meisten 90-minütigen Touren durch den Upper Antelope Canyon kosten zwischen 50 und 90 $ (für Kinder etwas weniger). Einige Veranstalter bieten Rabatte auf ihre Early-Bird- und Last-Chance-Touren an. Eine einstündige Tour durch den Lower Antelope Canyon kostet 40 $, und bis zu 80 $ für besondere Touren.
In diesem Preis sind in der Regel – aber nicht immer – Steuern und die Navajo-Genehmigungsgebühr von 8 $ enthalten. Erkundige Dich bei Deinem Tour-Veranstalter, wenn Du Fragen zu zusätzlichen Gebühren hast.
WAS DU MITBRINGEN SOLLTEST
Trage geschlossene, feste Schuhe und mehrschichtige Kleidung. Trage reichlich Sonnenschutzmittel auf, auch im Winter. Nimm einen Hut oder ein Tuch zum Schutz vor dem Sand mit. Wenn Du Kontaktlinsen trägst, solltest Du Dich für eine Brille entscheiden. Du darfst eine Flasche Wasser mitnehmen (und wir empfehlen Dir, dies auch zu tun). Stelle nur sicher, dass Du sie nach der Tour wieder mitnimmst.
Das Mitbringen von Taschen, Geldbörsen, Gürteltaschen, Stativen, Einbeinstativen, Selfie-Sticks, Essen und Getränken – all das ist im Canyon verboten.
Es gibt keine Mülleimer und keine Toiletten im Canyon.
Die Fahrt in den Canyon
Egal, ob Du in Page oder am Parkeingang startest, stelle Dich darauf ein, in einem Allradfahrzeug durch ein sandiges Flussbett zum Canyon zu fahren. Jedes Fahrzeug ist mit einem Navajo-Führer ausgestattet, der die Gruppe durch den Canyon führt, Informationen über die Formationen gibt und sogar dabei hilft, einige Fotos zu schießen, z. B. von Sand, der über einen Felsvorsprung fließt.
Sand ist überall. An windigen Tagen kann Dir Staub in Nase, Mund und Ohren wehen. Wenn Du eine Kamera mit Wechselobjektiven dabei hast, decke sie ab, wenn Du sie nicht benutzt (Tipp: Benutze einfach eine Plastikduschhaube) und wechsle niemals das Objektiv im Canyon.
Foto-Tipps
Es ist schwierig, den Antelope Canyon ohne Stativ zu fotografieren, aber Du kannst dort trotzdem tolle Bilder machen. Wähle eine hohe ISO-Einstellung und verwende eine große Blendenöffnung. Um die Lichtstrahlen zu fotografieren, buche eine Tour, die zwischen Mai und Oktober von 10 und 13 Uhr im Canyon stattfindet. Vergiss nie, nach oben zu schauen, besonders wenn es im Canyon voll ist.
Mehrere Veranstalter, wie z. B. Horseshoe Bend Slot Canyon Tours, bieten auch Touren zu nahgelegenen, fast ebenso spektakulären Canyons an. Für begeisterte Fotografen lohnt es sich, auch eine dieser Touren zu buchen. Erkundige Dich einfach bei der Buchung.
Übernachten
Auch wenn der Antelope Canyon nach Arizona-Maßstäben nicht besonders abgelegen ist, so bedarf es doch von vielen Regionen des Bundesstaates aus eine längere Autofahrt. Diese ist aber ebenso wie die schweißtreibende Wanderung den Aufwand absolut wert! Darüber hinaus gibt es in der Nähe noch einige andere beeindruckende Sehenswürdigkeiten zu besichtigen – Horseshoe Bend, White Pocket und die Vermilion Cliffs sowie den Lake Powell. Deswegen entscheiden sich viele Besucher, mindestens eine Nacht in der Region zu bleiben, um das Beste aus ihrem Abstecher herauszuholen.
Hampton Inn and Suites Page - Lake Powell
Dieses Hotel einer nationalen Kette gehört zu den neueren Unterkünften in der Gegend und wird von Gästen wegen der sauberen, komfortablen Zimmer, des freundlichen Personals und des kostenlosen warmen Frühstücks gelobt. Auf dem großen Parkplatz können Boote, Busse und Wohnmobile abgestellt werden.
Die Besitzer "Bubba und Deb-B" betreiben dieses gemütliche, ADA-konforme Bed & Breakfast mit drei Zimmern in Page. Zu den Annehmlichkeiten gehören Pillowtop-Matratzen, ein kleiner Kühlschrank und eine Mikrowelle, private Badezimmer und ganz viel Bärendekor.
Für einen einzigartigen Aufenthalt kannst Du einen Najavo-Hogan oder einen Schafhirtenwagen auf diesem nachhaltigen Glamping-Campingplatz und B&B buchen. Er wird von Baya, einem Mitglied der Navajo Nation, betrieben. Du übernachtest auf Navajo-Land in einer von acht einfachen Unterkünften – ohne Strom oder fließend Wasser, aber mit frischem Trinkwasser und einer kilometerweiten Aussicht.
Wenn ein Besuch des Lake Powell und der Glen Canyon National Recreation Area auf Deiner Liste steht, kannst Du nicht näher dran übernachten als in diesem Resort an der Wahweap Marina in Page. Hotelgäste können eine Bootstour oder eine Dinner Cruise buchen oder ihr eigenes Motorboot für einen unvergesslichen Tag auf dem Wasser mieten.
Hinterlasse keine Spuren
Der Antelope Canyone und Land der Navajo Nation sind besondere Orte, deren atemberaubende Schönheit und natürliche Lebensräume für die einheimische Tierwelt es wert sind, erhalten zu werden. Bitte halte Dich so weit wie möglich an die "Leave No Trace"-Grundsätze, damit auch künftige Besucher sie genießen können.